
Hilfe vor Ort
Wir fahren regelmäßig nach Osteuropa, um Straßenhunden vor Ort zu helfen. Hauptsächlich konzentrieren wir uns auf Rumänien, fahren aber auch nach Bulgarien, Albanien, Griechenland und in die Türkei.
Leider ist die Situation für die Streuner in diesen Ländern ähnlich schlimm, es gibt kaum ein „besser“ oder „schlechter“. Die Hunde bekommen von uns Wasser, Futter und vor allem auch Aufmerksamkeit. Dass Straßenhunde aggressiv sind, ist ein Vorurteil, welches wir nicht bestätigen können. Sie sind in der Regel verängstigt. Wenn wir uns einen Moment Zeit nehmen, werden sie zutraulich und lassen sich sogar streicheln. Das gibt uns die Möglichkeit, sie uns näher anzuschauen und ggfs. kleinere Wunden zu versorgen und sie mit Floh- und Wurmmittel zu versorgen.

Bewusstsein schaffen
Wir alle wissen, dass es Straßenhunde gibt. Aber das tatsächliche Ausßmaß ist den meisten von uns nicht bewusst.
Eine genaue Zahl zu nennen, wie viele Streuner es gibt, ist nicht möglich, da Straßenhunde natürlich nicht registriert werden. Weltweit sind es vermutlich mehrere hundert Millionen Hunde. Das ist nicht nur ein Problem der Dritte-Welt-Länder, viele Millionen Straßenhunde leben in Europa. Vor allem die südlichen und östlichen Länder weisen eine hohe Populationsdichte auf.
Wir möchten darauf Aufmerksam machen, wie viele heimatlose Seelen es gibt. Diese Hunde wurden von uns Menschen zu einem gewissen Zweck gezüchtet, ob als Hüte-, Jagd- oder Herdenschutzhund. Irgendwann wurden sie ausgesetzt und haben sich vermehrt. Da wir Menschen dafür verantwortlich sind, haben unserer Meinung nach wir alle die Pflicht, uns jetzt um sie zu kümmern.

Streuner vs. Zucht
Es gibt Millionen von Streunern, die ein liebevolles Zuhause suchen. Ist es wirklich notwendig, sich einen Welpen vom Züchter zu kaufen?
Wir möchten an dieser Stelle Züchter nicht grundsätzlich verurteilen. Sicherlich gib es Gründe, einen Hund vom Züchter zu nehmen. Vielleicht ist es dein erster Hund und du bist noch sehr unsicher mit dem Umgang. Oder du hast Kleinkinder und möchtest sichergehen, dass der Hund unter keiner traumatischen Vorerfahrung leidet.
Wir möchten dir jedoch ans Herz legen, darüber nachzudenken, einem Straßenhund ein Zuhause zu geben. Denn es gibt viele gute Gründe FÜR einen Streuner.
1. Straßenhunde sind in der Regel Mischlinge. Mischlinge sind aufgrund der genetischen Vielfalt robuster und weniger Anfällig für Krankheiten. Reinrassige Hunde leiden unter typischen Rassekrankheiten, die dein Rassehund mit großer Wahrscheinlichkeit bekommen wird.
2. Straßenhunde sind sehr dankbar dafür, dass du ihnen ein Zuhause schenkst. Hast du erst einmal eine Bindung aufgebaut, wird dir dein Hund das nie vergessen. Immer wieder hören wir von Erfahrungsberichten, wie eng die Bindung von Besitzern und Straßenhunden wird.
3. Du tust etwas Gutes. Man kann nicht alle Hunde retten, aber du hast einen von ihnen gerettet und deinen Teil zum Tierschutz beigetragen.
4. Nicht zuletzt ist es viel günstiger, einen Straßenhund zu adoptieren. Für einen Welpen beim Züchter zahlt du oft weit über 1000 €. Einen Streuner bekommst du bei Tierschutzvereinen für ca. 400 €. Darin enthalten sind alle Kosten, also die Überführung nach Deutschland, der Pass, ein medizinischer Check und alle Impfungen. Letztlich deckt dieser Betrag gerade so die Kosten. Tierschützer verdienen i.d.R. nichts an ihrer Arbeit oder es fällt ein kleiner Teil für den Verein ab, der wiederrum in den Tierschutz investiert wird.

Vermittlung
Wir sind gerade dabei, einen eigenen Verein aufzubauen und dadurch u. a. selbst vermitteln zu können.
Als Privatperson kannst du schon einiges erreichen. Wir wollen aber in der Lage sein, noch mehr tun zu können. Deshalb ist eine Vereinsgründung im Gange. Durch einen Verein können wir z. B. offiziell Spenden sammeln. Das ist wichtig, denn die Fahrten nach Osteuropa kosten viel Geld und bis jetzt bezahlen wir alles privat. Außerdem gibt es gewisse Voraussetzungen, um Hunde nach Deutschland vermitteln zu dürfen. Zum Beispiel bedarf es eines Sachkundelehrgangs nach §11 Tierschutzgesetz, um die nötige Expertise nachweisen zu können. Das alles wird in naher Zukunft umgesetzt, um noch mehr und besser helfen zu können.
